Die PlayStation 5 hat in den letzten Jahren für Diskussionen über Datenschutz und Privatsphäre gesorgt. Zwischen berechtigten Sorgen und wilden Verschwörungstheorien ist es schwer, den Überblick zu behalten. Aber keine Panik – wir schauen uns mal genauer an, was Sony wirklich von deiner Konsole sammelt und was du dagegen tun kannst.
Die Wahrheit über Sonys Datensammlung
Sony sammelt tatsächlich Spielverhaltensdaten von deiner PS5. Dazu gehören deine Spielzeiten, welche Games du startest, wie lange du zockst und welche Apps du nutzt. Diese Infos helfen Sony dabei, das System zu verbessern und dir passende Inhalte vorzuschlagen. Klingt erstmal harmlos, oder?
Ein besonders heißes Thema ist das DualSense-Controller-Mikrofon. Hier kursieren die wildesten Gerüchte im Netz. Die Realität sieht so aus: Das Mikrofon ist nicht dauerhaft aktiv und lauscht nicht permanent. Du kannst es jederzeit über die Taste unter dem PlayStation-Button ausschalten – eine orange LED zeigt dir dann, dass es stumm ist. Der Haken? Nach jedem Neustart der Konsole ist es wieder an.
Außerdem übermittelt deine PS5 verschiedene System-Performance-Daten. Diese Telemetrie-Informationen zeigen Sony, wie die Hardware läuft und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. Die genauen Details hängen davon ab, welche Datenschutz-Einstellungen du gewählt hast.
Was passiert mit deinen Online-Aktivitäten?
Im PlayStation-Netzwerk wird so ziemlich alles getrackt. Deine Freundesliste, Community-Aktivitäten, Chats und sogar deine Trophäen-Sammlerei landen in Sonys Datenbanken. Das ermöglicht die ganzen sozialen Features, die moderne Konsolen so attraktiv machen.
Besonders interessant wird es im PlayStation Store. Dort wird dein Browsing-Verhalten genauestens analysiert. Welche Spiele du dir anschaust, wie lange du bei bestimmten Trailern hängen bleibst, welche Kategorien du bevorzugst – all das fließt in die Algorithmen für personalisierte Empfehlungen ein. Genau wie bei Netflix, nur eben für Games.
Manche Behauptungen über die Datensammlung sind allerdings völlig übertrieben. Gerüchte über die komplette Aufzeichnung aller Controller-Eingaben oder die automatische Übertragung von Passwörtern gehören ins Reich der Fantasie. Sony ist ein großer Konzern mit entsprechender Rechtsabteilung – solche Praktiken wären rechtlich viel zu riskant.
Deine Datenschutz-Optionen
Die gute Nachricht: Du musst nicht hilflos zusehen. In den Systemeinstellungen findest du verschiedene Optionen zur Datenübertragung. Du kannst beispielsweise einschränken, welche Konsolen-Daten für Produktverbesserungen verwendet werden dürfen.

Beim Controller-Mikrofon solltest du dir angewöhnen, es bewusst zu deaktivieren, wenn du es nicht brauchst. Das Problem mit dem automatischen Aktivieren nach Neustarts nervt zwar, aber mit etwas Routine wird es zur Gewohnheit.
In deinem PlayStation-Konto-Profil kannst du festlegen, welche Aktivitätsdaten für personalisierte Inhalte genutzt werden sollen. Hier lohnt sich ein genauer Blick auf die verschiedenen Kategorien.
Erweiterte Schutzmaßnahmen
Die Aktivitätskarten-Funktion trackt deinen Spielfortschritt ziemlich detailliert. Diese lässt sich in den Spiel- und App-Einstellungen anpassen oder komplett deaktivieren, wenn du lieber deine Ruhe haben möchtest.
Falls du die PlayStation App auf deinem Smartphone nutzt, solltest du die App-Berechtigungen kritisch durchgehen. Standortdienste oder Zugriff auf deine Kontakte sind meist völlig überflüssig fürs Gaming.
Wofür nutzt Sony deine Daten wirklich?
Der Hauptzweck der Datensammlung sind personalisierte Empfehlungen und Systemverbesserungen. Die Algorithmen lernen deine Vorlieben kennen und schlagen dir entsprechende Spiele vor. Manchmal treffen sie ins Schwarze, manchmal völlig daneben – wie bei jedem Empfehlungssystem.
Sony erstellt basierend auf deinem Gaming-Verhalten ein ziemlich detailliertes Profil. Das beeinflusst nicht nur die Spiele-Vorschläge, sondern auch die Werbung, die du zu sehen bekommst. Bei internationalen Datenübertragungen können unterschiedliche Datenschutzstandards greifen, je nachdem, mit welchen Partnern Sony zusammenarbeitet.
Praktische Tipps für den Alltag
Ein separates Gaming-Konto mit minimalen persönlichen Angaben kann die Profilerstellung begrenzen, ohne dass du auf wichtige PlayStation-Features verzichten musst. Einfach bei der Registrierung sparsam mit echten Daten umgehen.
- Datenschutz-Einstellungen regelmäßig überprüfen und anpassen
- Controller-Mikrofon nach jedem Start der Konsole manuell deaktivieren
- PlayStation Store-Verlauf gelegentlich löschen
- App-Berechtigungen auf Smartphone und Tablet kontrollieren
Router-basierte DNS-Filter bieten zusätzliche Kontrolle über Netzwerkverbindungen, sind aber eher was für technikaffine Nutzer. In seltenen Fällen können sie auch mal Konsolen-Features beeinträchtigen.
Die PlayStation 5 sammelt definitiv Daten – keine Frage. Aber die meisten Horror-Szenarien, die im Internet kursieren, sind maßlos übertrieben. Mit den verfügbaren Datenschutz-Einstellungen findest du einen guten Kompromiss zwischen Gaming-Komfort und Privatsphäre. Das Wichtigste ist, informiert zu bleiben und zwischen echten Fakten und wilden Spekulationen zu unterscheiden.
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